Albanien, Dhërmi

Datum: 28. September – 01. Oktober 2021

Besuch aus der Schweiz

Es ist Donnerstag, der 28. September 2021, und ich stehe zapplig am internationalen Flughafen von Tirana: Um circa 15:00 Uhr sollte meine Mama gelandet sein und ich warte nun beim Empfangsort. Um mich herum vielen andere Menschen, welche wie ich auf die sich immer wieder automatisch öffnenden Schiebetüre schauen, durch welche die gelandeten Personen spazieren. Bin ich mir nun sehr gewohnt, dass die Maskenpflicht in diesem Land anders umgesetzt wird als wohl in der Schweiz, bin ich heute doch etwas überrascht. Ich gehöre zu den Wenigen, die im Flughafengebäude eine Maske tragen.

Ich warte. Mal verlagere ich mein Gewicht auf das eine, dann das andere Bein. Und dann, sehe ich sie und da dieser Flughafen doch sehr klein ist, können wir uns schon gleich zur Begrüssung Umarmen. Schön bist du da!

Ab nach Tirana

Flo wartet beim Auto auf dem Parkplatz Feld 3 und nach nur wenigen Minuten treffen wir auf ihn. Zu dritt geht es nun in unserem Van in Tirana’s Innenstandt. Der Verkehr verdichtet sich, die Kreisel und Strassen im Zentrum von Tirana fordern die volle Konzentration. Nach etwas Suchen in seeehr engen Gassen finden wir die gemietete Wohnung für diese Nacht – wir haben es geschafft. Beziehungsweise Flo zirkelt noch unseren „Mitsu“ auf den Privatparkplatz während Mami und ich die schöne Wohnung bewundern. Und dann, lassen wir alle drei unsere Blicke über die Dächer Tiranas schweifen, bevor wir in der Innenstadt gemütlich essen gehen.

Am nächsten Tag schlendern wir Vormittags kurz über den „Old Market“ im Quartier „Pazari i Ri“. Ich muss jedoch sagen, dass mich die Zwischengassen rundherum fast mehr faszinieren. Nach einem stärkenden Kaffee im „Komiteti“ gehts mit dem „Mitsu“ durch das Gewusel aus der Innenstadt, um das Mietauto für die nächsten 10 Tage abzuholen.

Unser Plan für die nächsten 10 Tage: Hoffentlich Sonne an den Südstränden geniessen und die eine oder andere Sehenswürdigkeit im Landesinneren vom Süden besuchen.

Weg von Tirana nach Dhërmi

Mami und ich sitzen im Mietauto, Flo fährt den „Mitsu“. Wir wollen möglichst direkt die etwa 210 Kilometer fahren, um am Abend uns an den Stränden von Dhërmi einzuquartieren. Aus Gewohnheit haben sowohl Flo wie ich im Navi „Autobahn vermeiden“ eingeschaltet. Zu Beginn ist dies auch spannend und wir können uns mit einer frischen Melone eines Strassenverkäufers eindecken. Doch irgendwann wird die Strasse sehr holprig und immer mehr Sträucher wachsen in und aus der Strasse. Wir entscheiden uns, die Autobahn bis Vlora zu nutzen. Unsere Fahrt wird von Sonnenschein begleitet und kaum sehen wir das Meer, würden wir am liebsten reinspringen. Doch wir wollen heute noch weiter und da hilft es, das mein „persönlicher Podcast“ (Mami liest mir aus dem Reiseführer über die vorbeifahrenden Orte Infos vor) gerade mitteilt, dass um Vlora öfters Schwermetalle ins Meer gehen.

Mit der Zeit sind wir alle etwas müde: Die Freude über das Wiedersehen, die 24h-Stunden-Eindrücke von Tirana und die doch längere Fahrt beginnen zu wirken. Die Umgebung des Llogara-Gebiet wäre sicher schön zu erkunden, aber wir wollen an die albanische Riviera – und dann, wir sind gerade über den Llogara-Pass, breitet sich vor uns das Panorama auf die Küste aus. Wow!

Dhërmi

Das ursprüngliche Dorf „Dhërmi“ ist auf den Hügeln der Küste gebaut, am Meer hat sich durch den Tourismus zunehmend eine Infrastruktur entwickelt. Es hat drei bekannte Strände: Eskeree Strand, Drimadhë Strand und Dhërmiu Strand. Wir wissen alle drei nicht, wie die einzelnen Strände Ende der Nebensaison wirken und ausgestattet sind. Auf gut Glück haben wir uns für den Dërmiu Strand als Ausgangsort entschieden, denn da hat es ein schönes Zimmer mit Blick aufs Meer für Judith, und die nun verlassene Promenade am Strand bietet für Flo und mich eine gute Schlafmöglichkeit.

Dhërmiu Strand

Wir baden bei blauem Himmel und 27° Grad im türkisen und glasklaren Wasser, lesen spannende und weniger spannende Bücher unter der Markise während sich über uns ein riesiger Regenbogen bildet, gehen einen Kaffee trinken bei Regengüssen und spazieren bei Sonnenschein dem Strand entlang. Kurz gesagt: Das Wetter ist zwar noch etwas unbeständig, aber wir kommen mit der gemütlichen Atmosphäre und dem schönen Meer vor uns richtig in das Geniesser-Feeling.

Durch die Nähe des Meeres und der Berge in Kombination mit dem beschriebenen Wetter bieten sich uns die verschiedensten Stimmungen und Farbspiele.

Es haben noch zwei Restaurant am Meer geöffnet und unsere Favorit wird das Aloni Restaurant. Der nette Kellner kennt uns schon nach dem zweiten Besuch und informiert jeweils etwas schüchtern aber immer mit einem Lächeln im Gesicht die Speisekarte. Wir merken schnell, die Speisekarten sind zu dieser Jahreszeit reduzierter und so pendelt sich das Ritual ein, dass wir immer einen griechischen Salat wählen und dann wechselnd kombiniert mit Grillgemüse, Suppen und Pasta.

Drimadhë Strand

An unserem zweiten Tag ist das Wetter am Vormittag wechselhaft und so nutzen wir die Zeit für eine kleine Erkundungstour an den Drimadhë Strand. Wenn ich jeweils in den sozialen Medien über die Südstränden Albaniens herumsurfte, kam ich nicht um den Drimadhë Strand herum. Wohl im Sommer einer der begehrtesten Strände und, so wie ich es verstanden habe, unter anderem ein beliebter Partystrand.

Dort angekommen begrüsst uns eine völlig ausgestorbene Infrastruktur. Die Reste der Bars und Restaurant schliessen darauf, dass diese im Sommer womöglich sehr schön gestaltet sind. Der Anblick jetzt ist eher trostlos. Im Gegensatz zu unserem Aufenthaltsort sind hier noch viele Überreste der Bars entlang dem langen Strand verteilt, es hat verschiedene Tierkots im Sand und obwohl der Strand wohl auch jetzt toll aussehen würde, wird das Schöne vom Unaufgeräumten, Schmutz und Verlassenheit überschattet. Die herumspazierenden Pferde scheint es nicht zu stören und sie versuchen mehrmals bei einer Hotelanlage, einen Platz auf der dort saftig grünen Wiese zu erhaschen :-).

Und dann kommt die Sonne und uns zieht es zurück zum Baden an den Dhërmiu Strand.

Übernachtungsorte: 28.09. Tirana, Apartments Kaloj / 29.09.-01.10. Umgebung Dhërmiu Strand

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