Iran, Mazandaran

Datum: 21. Mai 2022

Chalus Road

Um von Teheran an das Kaspische Meer zu gelangen, muss man das Elburs-Gebirge überqueren. Dabei gibt es zwei Hauptverbindungen, welche man wählen kann. Wir haben uns für die Variante über die Chalus Road entschieden. Als Alternative wäre der Weg über das Alamut-Tal denkbar gewesen.

Als wir von der Autobahn aus Teheran abbiegen, stehen wir plötzlich vor einer Bezahlstation – bezahlen aber wiedermal nichts. Die Strasse sieht neu aus und befindet sich in einem guten Zustand. Wir sind verunsichert: Gemäss unseren Recherchen sollte sich die Strasse durch kleine Dörfchen schlängeln und dem Gebirgskamm immer näher kommen. Nun fahren wir aber auf einer neuen Strasse, welche durch viele kleine Tunnels führt und wir so nicht erwartet haben. Die alte Strasse, welche durch die kleinen Dörfchen führt, sehen wir auf unserer rechten Seite. Leider gibt es keine Ausfahrt oder sonstige Möglichkeit, auf diese Strasse zu wechseln und so bleibt uns nichts anders übrig, als der neuen Strasse weiter zu folgen.

Nach ein paar Kilometern verbinden sich die alte und die neue Strasse zu einer und wir kommen doch noch in den Genuss der schönen Passstrasse. Der Verkehr nimmt etwas zu, ist aber im Vergleich zum Wochenende sehr viel weniger. Denn während dem Wochenende und an Feiertagen soll es zu kilometerlangen Stau kommen und an ein schnelles Vorwärtskommen sei dann nicht zu denken.

An den Gipfeln in der Ferne sehen wir bereits die ersten Nebelschwaden hängen. Dafür ist die Region bekannt und viele Iranerinnen und Iraner aus Teheran fahren extra über den Pass in die Region Mazandaran, um zu sehen, wie der Nebel in den Bäumen hängt.

Ganz über den Gipfel fahren wir nicht, denn dort wurde 1935 ein Tunnel gebaut, welcher einem in die Region Mazandaran bringt. Die Sonne scheint und es ist trotz der Höhe erstaunlich warm. Als wir durch den Tunnel fahren und auf der anderen Seite raus kommen, sieht die Welt anders aus. Es ist 10 Grad kühler, die Sonne wurde durch den Nebel verdrängt und alles wirkt grüner. Beim ersten Rastplatz stoppen wir, um etwas zu essen und beobachten die Iranerinnen und Iraner, wie sie ganz aus dem Häuschen sind und sich vor den grauen Wolken und dem Nebel ablichten lassen. Für unseren Geschmack ist es doch etwas trist und wir fühlen uns in den Herbst in der Schweiz zurück versetzt.

Würden wir nochmals von Teheran an das Kaspische Meer fahren, würden wir den Weg über das Alamut Tal dem Weg über die Chalus Road vorziehen.

Entlang dem Kaspischen Meer

Nachdem wir eine schräge Begegnung mit einem Polizisten hatten und sie uns bei der Tankstelle den 10-fachen Preis abknöpfen wollten, erreichen wir das Kaspische Meer bei der Ortschaft Chalus (Tschalus). Alles ist überbaut und nur selten erhaschen wir einen Blick durch die Häuserreihen auf das Kaspische Meer. Die Strasse ist verstopft mit Autos und wir kommen nur langsam voran, während dem sich der Tag immer schneller zu Ende neigt.

Uns gefällt es hier nicht und wir wollen möglichst schnell weiter und einen geeigneten Stellplatz finden. Kurz nach Ramsar verlassen wir die Region Mazandaran bereits und betreten die Region Gilan. Hier am Strand liegt auch unser Stellplatz für die Nacht. Es ist ein kleines Picknick-Areal, welches aber als „International Beach Camping“ auf Google markiert ist und sogar Toiletten haben soll. Leider hat schon lange niemand mehr zu diesem Platz geschaut. Die kleinen Häuschen mit den Betonplatten sind runter gekommen, überall zerfällt alles, die Toiletten haben kein Wasser und wurden zuletzt wohl vor fünf Jahren gereinigt. Nun ja, wir können fast direkt am Strand stehen und wollen nicht eine Woche bleiben, für eine Nacht passt das schon.

Von einer sehr freundlichen iranischen Familie bekommen wir, während wir am kochen sind, selbstgemachte Suppe (Ash) geschenkt. Gleichzeitig unterhalten wir uns mit einem Iraner, welcher seit zwei Jahren durch das Land reist. Seine Wahrnehmung ist etwas speziell und wir erfahren, dass er am Vorabend ein Ufo gesehen hat :).

Leider ist der Strand nicht so idyllisch wie es auf den Fotos scheint. Bei tief stehender Sonne mit Gegenlicht sieht man, wie viel Plastikmüll am Strand liegt.

Übernachtungsort: 21.05. Umgebung Ramsar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert