Iran, Start im Iran

Datum: 13. Januar – 17. Januar 2022

In der Kürze liegt die Würze – oder auch nicht

Kleine Vorwarnung an alle Lesenden: Ich habe viel zu erzählen von unserem geplanten Grenzübertritt von der Türkei in den Iran und den darauf folgenden Tagen. Wenn du gerade nur wenig Zeit hast, verschiebe das Lesen dieses Textes auf etwas später, um dann voll und ganz einzutauchen und mit uns einiges mitzuerleben ;).

Frühmorgens Richtung Iran

Etwas aufgeregt, ob heute alles klappen wird, starten wir um 07:30 Uhr mit unserem Tag. Wir sind auf dem Weg zum Spital, dort liegt hoffentlich unser PCR-Test-Resultat bereit. Die Dame hat die Dokumente von uns beiden Sarah’s in den Händen. Wohl gemerkt, dass wir erst entspannt atmen können, wenn wir unser negatives Resultat in den Händen haben, schaut sie uns an: Positiv. Sie lässt uns nur kurz in einer Schockstarre, schmunzelt uns zu und überreicht uns allen das negative PCR-Test-Resultat.

Nun haben wir hoffentlich alles, was wir benötigen: Kopien aller nötigen Dokumente, Carnet de passage, negatives PCR-Test-Resultat, Bargeld, VPNs, Notizen, auf was wir beim Grenzübergang achten müssen, passende Kleidung gemäss den Vorgaben, Persisch als Offline-Sprache auf dem Übersetzungsapp und gespeicherte Koordinaten von den ersten Anlauforten im Iran.

Grenzübergang Razi Türkei-Iran

Durch Schneegestöber geht es Richtung Grenzübergang.

Ausreise aus der Türkei

Wir erreichen den Grenzübergang, nun geht es auf getrennten Wegen weiter: Sämi und Flo als Fahrzeughaltende mit den beiden Busen auf der einen Seite, Sarah und ich auf der anderen Seite. Bei der Ausweiskontrolle taucht bei mir eine Fehlermeldung auf. Ich ahne schon wieso, benötige aber etwas Zeit zum Übersetzen. Flo und ich sind mit der Identitätskarte in die Türkei gereist und haben einen Zettel mit Einreisestempel für uns beide erhalten. Dieser Zettel ist bei Flo und das System kann meine ID nicht einlesen. Die Beamten gehen von Flo und mir hin und her, schnell ist die Sache erledigt. Wir verlassen die modernen Anlagen der Türkei, der Zollbeamte wünscht uns mit einem grossen Lächeln im Gesicht eine gute Weiterreise.

Einreise Iran für Fusspassagiere

Im Zwischenbereich ein kurzes Wiedersehen zu viert, um dann gleich wieder in der gleichen 2er-Kombination die Einreise anzugehen. Sarah und ich werden von fünf bewaffneten Männern begrüsst, alle sprechen auf Farsi auf uns ein und sie möchten unsere Nationalität wissen. Wir lernen schnell, dass „Switzerland“ weniger verständlich ist als „Swiss“ (ausgesprochen „Swuiiiiss“). Covid-Zertifikate, PCR-Test und unsere Ausweise werden kontrolliert, danach begleitet uns einer der Männer durch die nächsten Räume. Die Halle ist voll mit Menschen. Es folgt eine erneute Kontrolle unsere Ausweise und dann der Visas: Stempel aufs Visa inklusive Signatur des Zollbeamten und schon geht es durch einen Gang weiter und wir stehen draussen. Einreise hat geklappt.

Noch etwas unsicher, wo wohl Flo und Sämi rauskommen werden, kommt schon einer der beiden Fixer („Helfer“) von Flo und Sämi auf uns zu und bringt uns zu den Busen.

Einreise Iran für Fahrzeughaltende

Während ich nun im Bus sitze und mit den vielen Kindern am Grenzübergang spreche (oder versuche zu sprechen, zum Glück kann Sarah einige Wörter und Sätze auf Farsi), dauert es für Flo und Sämi ab jetzt zwei Stunden, bis alle Formalitäten erledigt sind.

Die beiden Fixer helfen und übersetzen, aber es bleibt für Flo und Sämi, welche das System nicht kennen, unübersichtlich. Doch wichtig scheint einfach, immer alle Dokumente bereit zu halten und einfach mitzugehen. Die verschiedenen Dokumente müssen von diversen Personen des Grenzübergangs gesichtet, allenfalls gestempelt und dann oftmals unterschrieben werden. Einmal sitzen Flo und Sämi in einem Büro für das Abschliessen der Autoversicherung, nehmen das Angebot jedoch nicht an, da sie für zwei Monate umgerechnet etwa 80 Dollar berechnen, wir aber schon recherchiert haben, dass es in Khoy und/oder Tabriz etwa die Hälfte kostet.

Und dann, es ist mittlerweile etwa 15:00 Uhr, ist plötzlich alles erledigt, wir tauschen 20 Dollar in Iranische Lira um, obwohl der Kurs hier tiefer ist, aber so haben wir schon mal etwas lokale Bargeldwährung auf uns.

Oh nein, wir sind an einem Wochenende eingereist

Wir haben bewusst geschaut, nicht an einem Wochenende einzureisen. Diesen „Fehler“ haben wir bei der Einreise nach Griechenland gemacht und dabei gelernt, dass es an einem Sonntag schwierig beziehungsweise nicht möglich ist, die jeweils ersten ToDos in einem Land zu erledigen (z.B. SIM-Karte kaufen, usw).

Neu ist das Wochenende am Donnerstag und Freitag

Im Iran erwarten uns einige administrative ToDos, weshalb wir bewusst unter der Woche eingereist sind, um möglichst schnell diese Sachen zu erledigen. Doch wir haben einen Denkfehler gemacht: Hier ist der Donnerstag der uns bekannte Samstag und der Freitag der uns bekannte Sonntag – und am heutigen Tag der Einreise ist Donnerstag. Oje, dass heisst, wir können heute und morgen nichts mehr erledigen, dabei könnte man wohl alles oder vieles im ersten grösseren Ort nach der Grenze, in Khoy, erledigen.

Erster Eindruck vom Verkehr und erster Abend im Iran

Es heisst also umzudenken und einen neuen Plan festzulegen: Wenn wir nicht die administrativen ToDos erledigen können, wollen wir nun einen ersten Streckenabschnitt bis Tabriz zurücklegen, um dann dort alles zu erledigen.

Zu unserem Erstaunen sehen wir kaum mehr Schnee, dafür erwarten uns neue Herausforderungen auf der Strasse. Beginnend mit einer geraden Strecke geht es vorbei an einem Checkpoint weiter und unsere Route führt uns durch eine erste Ortschaft. Wow, was ist das? Flo macht fast eine Vollbremse, denn die Strasse wird von einem riesigen „Bumper“ durchzogen. Wir lernen schnell, diese „Bumper“ werden uns wohl weiterhin begleiten, denn alle paar Meter taucht wieder einer auf. Der Verkehr ist wilder, als wir es uns bis anhin gewohnt sind und Flos volle Konzentration ist gefragt.

Nach dem Nachtessen schaue ich ins Dunkeln und in den Sternenhimmel, ich kann es noch fast nicht glauben, wir sind im Iran!

Schon am Abend beginnt es zu schneien. Am nächsten Tag sind wir umringt von Weiss, der Schnee hat uns wieder eingeholt ;).

Der Marathon beginnt

In Tabriz quartieren wir uns auf dem kostenlosen Stadtpark-Camping mit geheizten Toiletten und fliessendem Wasser ein. Die Duschen funktionieren aufgrund der Kälte nicht. Ein alter Mann begrüsst uns mit einem Tee und ein erstes Gespräch mittels Übersetzungsapp beginnt, wir fühlen uns sehr willkommen geheissen. Ansonsten schlendern wir etwas unschlüssig herum, denn fast alle Geschäfte sind geschlossen. Und doch bekommen wir schon einen ersten Eindruck von den gastfreundlichen und interessierten Menschen. Egal wo wir hinspazieren, werden wir in Kurzgespräche verwickelt: „Hellos“, „Welcome to Iran“, „Where are you from?“.

Wir freuen uns, morgen alles erledigen zu können und uns dann voll auf das Land und die Menschen zu konzentrieren. Doch es kommt einiges anders als angenommen.

Autoversicherung

Unser Tag startet um 08:30 Uhr bei der Agentur für die Autoversicherung, welche nur fünf Minuten von unserem Übernachtungsplatz entfernt liegt (38.06750, 46.32685). Der Name der Versicherung lautet „Iran Insurance Co“ und nach nur einer Stunde ist alles erledigt. Kostenpunkt für zwei Monate: 38 Dollar.

Iranisches Nummernschild Teil 1

Weiter geht es zur Polizeistation am Stadtrand, um unser iranisches Nummernschild abzuholen. In der riesigen Halle hat es unglaublich viele Menschen und alles ist auf persisch angeschrieben. Wie wollen wir da denn richtigen Schalter finden? Lange Zeit zum Nachdenken müssen wir uns nicht nehmen, denn schon hat uns eine Mitarbeiterin entdeckt, welche sehr gut englisch spricht und führt uns nun von einem zum nächsten Büro und übernimmt die gesamte Übersetzungsarbeit.

Schlussendlich sitzen wir vor einem der Polizeichefs und es stellt sich nach vielen Überlegungen und Telefonaten heraus: Wir müssen das iranische Nummernschild in Khoy abholen…

Der Stresspegel bei uns startet etwas, denn es ist mittlerweilen 11:00 Uhr, die Öffnungszeiten bei Behörden sind jeweils bis 14:00 Uhr. Ob wir die Strecke in dieser Zeit schaffen und rechtzeitig auf der Polizeistation in Khoy ankommen? Zusätzlich kommt dazu, dass Flo und ich etwas unter Zeitdruck sind: Unser Visa wurde für 14 Tage ausgestellt, drei Tage davon sind nun schon vorbei und am liebsten würden wir die Verlängerung in Yazd beantragen, da dort der Ablauf den Beamten sehr bekannt sei. Doch Yazd liegt in der Mitte des Landes…

Im Eiltempo, heute zum Glück mit wenig Schnee aber gleich vielen Bumpers, geht es nach Khoy. Um 13:15 Uhr treffen wir auf der Polizeistation ein. Ein Mann führt uns direkt zu den Polizeichefs, sie schauen sich alle Dokumente an. Ein Kollege wird per Telefon für die Übersetzungsarbeit dazu geschaltet. Nach einer gewissen Zeit stellt sich heraus, uns fehlt ein Dokument der Zollbeamten.

Was? Wie kann dies sein? Flo und Sämi haben am Grenzübergang explizit nach diesem Dokument gefragt, da wir von anderen Reisenden gelesen haben, welche zurück an den Grenzübergang mussten aufgrund dieses Dokument. Nun stellt sich heraus, dass der Zettel, welchen sie uns gegeben haben, nicht der ist, welchen wir benötigen. Zusätzlich stellt sich heraus, dass beim Stempel auf der Rückseite des Carnet de Passage ein Datum fehlt, welches notwendig ist. Die Polizisten sind sehr nett und bemüht, können aber nichts an der Situation ändern, wir müssen zurück an die Grenze…

Die Polizeibeamten notieren uns mit grosser Sorgfalt die verschiedenen Schritte sowohl an der Grenze wie für danach auf persisch auf ein Blatt, damit wir dies den Personen zeigen können. Dankbar für diese Unterstützung aber mit doch geknickten Köpfen verlassen wir den Posten. Hoffentlich schaffen wir es rechtzeitig an die Grenze, die um 16:00 Uhr schliesst.

Um 15:40 Uhr erreichen wir die Grenze. Zu erst weiss niemand, wo dieser Zettel sein könnte und der zuständige Beamte sei nicht mehr hier. Ein Mann, welcher Englisch spricht, kommt zu Hilfe. Flo, Sämi und er bleiben dran, es geht von Büro zu Büro und dann öffnet ein Beamte einen Schublade und zieht die benötigten Dokumente raus.

Dankbar dem englischsprachigen Mann, der keinen Rappen als Dankeschön entgegennimmt, und müde von diesem Tag stehen wir wieder am Ausgangspunkt unserer Einreise. Es ist etwa 16:30 Uhr, die restlichen administrativen Arbeiten müssen bis Morgen warten, denn jetzt haben alle Banken und Behörden zu.

Geldwechsel, Aufstocken der Vorräte und die Herzlichkeit des Irans

Am liebsten würden wir einfach essen und schlafen. Doch unsere Vorräte sind aufgebraucht und iranisches Bargeld haben wir kaum mehr etwas: Ab in das Abendgetümmel von Khoy. Überall strahlt uns frisches Gemüse und Früchte entgegen, doch für uns geht es zu erst zur Geldwechselstube. Fast wäre ich mit dem Auto in den Bazar gefahren, denn ich habe die Wechselstube als Ziel im Navi eingegeben und nicht realisiert, dass diese mitten im Bazar liegt. Noch etwas geschädigt von meinem gemachten Parkschaden in der Türkei lenke ich angespannt, aber dieses Mal souverän, unseren Mitsu wieder aus den immer enger werdenden Strassen. Zu Fuss geht es in den Bazar und ohne Probleme können wir hier zum aktuellen Kurs Geld wechseln. Juhu, das war jetzt aber wirklich einfach! (Hinweis: Wir nutzen die Bonbast-Seite für das Nachschauen des aktuellen Wechselkurses).

Währenddessen haben sich Sarah und Sämi mit einem Verkäufer angefreundet und einen Tee von einem Metzger erhalten. Der Verkäufer überzeugt uns, uns an seinen Gaskocher, welche hier als Heizung eingesetzt wird, aufzuwärmen. Spannend, wie wir auch durch Gerüche realisieren, dass wir nun an einem anderen Ort sind. Lag in der Türkei bei den winterlichen Temperaturen meist eine Kohlegeschmack in der Luft, riechen wir hier überall Gas.

Das ausgewählte Joghurt schenkt er uns, wir können ihn aber überzeugen, dass wir zumindest das Sojahack bezahlen. Den hilfsbereiten englischsprachigen Kollegen der Polizei erreichen wir leider über das Telefon des Verkäufers nicht (wir hatten bis jetzt keine Zeit, um uns um eine SIM-Karte zu kümmern). Wir wollten ihm eigentlich mitteilen, dass die ersten Schritte geklappt haben und uns für seine Hilfe bedanken.

SIM-Karte und noch mehr Herzlichkeit des Irans

Beim Versuch, eine SIM-Karte auf unseren Namen zu kaufen, scheitern wir. Das System gibt einen Fehler an. Die Angestellte geht davon aus, dass man ab Zeitpunkt der Einreise mindestens 72h warten muss (bei uns ist dies wohl mehr, da wir an einem Wochenende eingereist sind).

Nun ja, dann wollen wir mal ein Restaurant für das Nachtessen suchen. Wir fahren etwa eine Minute, da signalisiert uns ein Auto zu stoppen. Es ist der Sohn des Metzgers. Er spricht fliessend Englisch und hat sich gedacht, dass wir wohl Hilfe benötigen könnten. Wow! Gemeinsam geht es zu einem Pizzalokal, er übernimmt für uns das Bestellen und ein spannender Austausch beginnt. Nur mit etwas Überredungskunst können wir in überzeugen, dass wir gut in unserem Auto schlafen können und es drin gemütlich warm haben mit unserer Heizung. Wir tauschen die Nummern aus und er wird morgen um 08:00 Uhr zu uns kommen, um uns bei den bevorstehenden administrativen Schritten auf der Bank zu begleiten.

Die Anspannung, man könnte sogar sagen Stress und Erschöpfung ist bei uns im Moment voll da. Aber diese Herzlichkeit der Begegnungen nehmen wir doch wahr und sind unglaublich dankbar, denn diese verschiedenen Hilfen erleichtern uns in dieser Phase vieles.

Trotz Strassenumgebung und Autolärm fallen wir in einen tiefen Schlaf.

Iranisches Nummernschild Teil 2

Schon ist wieder morgen, die Uhr zeigt 08:15 und wir sind in der Melli Bank, Hamid ist pünktlich zu uns gestossen und übernimmt die Übersetzung. Wir müssen für das iranische Nummernschild zwei Beträge bei der Melli Bank einbezahlen (3’000’000 und 200’000 Rial, ca. 10.60 CHF). Irgendwie scheint dies hier nicht möglich zu sein und wir werden weitergeleitet. Hamid fährt voraus und schon geht es in das nächste Gebäude. Wieder einige Gespräche und Telefonate und wir werden nochmals weitergeleitet. Am dritten Ort stellt sich heraus, dass zwei Angaben auf unserem kleinen Zettel steht und für die Bankangestellten unklar sei, wo nun was einbezahlt werden müsse.

Wir müssen zum Polizeiposten, um dies abzuklären. Hamid scheint es sehr leid zu tun, kann die Einzahlung nicht abgehackt werden. Doch wir sind ihm unglaublich dankbar, denn wir wissen nun, was das Problem ist und wo wir nach der Klärung die Beträge einzahlen können. Wir verabschieden uns von Hamid, denn er muss arbeiten gehen.

Auf dem Polizeiposten erläutern wir das Problem. Die Polizeibeamten notieren auf einem Zettel, was die Bankangestellten zu erledigen haben inklusive offiziellem Stempel und Unterschrift. Mit diesem Papier funktioniert es dann auch sofort auf der Bank.

Nach etwa nochmals 1.5 Stunden auf dem Polizeiposten sind dann alle Dokumente kopiert, eingeordnet, gestempelt und unterzeichnet- und ein Mann bringt uns unsere iranischen Nummernschilder. Nicht nur wir sondern auch alle Polizisten scheinen glücklich zu sein und wollen uns die Nummernschildern gleich am Auto befestigen. Noch rechtzeitig können wir dieses Vorhaben stoppen, denn sonst würde es mit Nieten direkt an unserem „Mitsu“ befestigt werden ;-).

Warum überhaupt ein iranisches Nummernschild: Wir recherchieren später nochmals, ob dies überhaupt nötig ist, da auch Overlanders mit ihren eigenen Nummernschilder unterwegs sind. Gemäss dem Automobilclub vom Iran scheint ein Nummernschild für ausländische Autos bei einem längeren Aufenthalt als 10 Tage notwendig zu sein, WENN dies der Zollbeamte bei der Einreise sagt. Bei uns war es wohl eine Mischung, denn wir haben nach dem Zettel für das Nummernschild gefragt, damit wir dieses sicher haben. Ob wir auch sonst ein Nummernschild benötigt hätten, werden wir wohl nie wissen.

Huff, geschafft

Mittlerweile sind seit der Einreise vier Tage vergangen und wir haben schon 500 Kilometer im Iran zurückgelegt, stehen aber erst 65 Kilometer von unserem Einreiseort entfernt. Was sich aber verändert hat, ist, dass unser Reisegepäck mit allen notwendigen Papieren, einem iranischen Nummernschild und vielen Erfahrungen, Begegnungen und Geschichten reicher ist.

Der Schnee hat uns wieder, der Zeitdruck auch

Durch unglaubliches Schneegestöber, über Strassen, die teilweise eher an Skipisten erinnern und vorbei an vielen Lastwagenunfällen geht es für uns wieder Richtung Tabriz.

Unsere Autos werden trotz Fahrtgeschwindigkeit zunehmend zugeschneit. Einmal muss Flo aussteigen, denn ich sehe kaum mehr etwas und die Scheibenwischer haben sich zu Eisklumpen entwickelt. Bei Sämi und Sarah sieht es ähnlich aus. Putzen und weiter geht es, durch unglaubliches Weiss und mit schnell zunehmendem Eisballast an unserem Mitsu.

Zwischenstopp nach Täbriz

Kurz nach 18:00 Uhr erreichen wir den herausgesuchten Camping bei Quri Gol (500’000 IRR/Nacht für 2 Personen und 1 Van, etwa 1.60 Euro). Es ist dunkel und es schneit nach wie vor. Die Tore sind zu, doch ein Mann mit einem Lächeln und der erstaunten Frage, von wo wir kommen und wie wir zu dieser Jahreszeit hier landen, öffnet uns die Tore und begrüsst uns herzlich. Die Sanitäranlagen sind geheizt und das Wasser zum Duschen richtig heiss. Ach, was für eine Wohltat.

Zwischenstopp Zanjan

Am Morgen geht es schon wieder weiter, denn für Flo und mich tickt die Uhr aufgrund der genehmigten Visa-Zeit und zusätzlich wollen wir aus der Kälte raus. Doch die Schneeverhältnisse sind hartnäckig und wir kommen nur gemächlich voran. Irgendwie ist es auch total schön. Wären wir nun nicht schon länger in der Kälte und müssten aus zeitlichen Gründen weiter, würden wir wohl noch etwas in den Schneemengen herumtollen. Denn so viel Schnee habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Es sieht einfach unglaublich schön aus.

Wir quartiere uns im Hotel Dadamaan in Zanjan ein (9 Mio. IRR für 4 Personen mit eigenem Bad, etwa 30 Euro) und geniessen im Restaurant Haj Dadash mitten in der Winterwunderwelt nochmals zu viert ein Nachtessen. Morgen werden sich die Wege von Sarah und Sämi und uns voraussichtlich wieder für einen Moment trennen.

Übernachtungsorte: 13.01. Umgebung Skigebiet Yam / 14.01. Gratis Camping Täbriz / 15.01. Umgebung Khoy / 16.01. Camping beim Quri Gol / 17.01. Hotel Dadamaan, Zanjan

6 Gedanken zu „Iran, Start im Iran

  • 13. Februar 2022 um 11:37 Uhr
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    Liebe Sarah und Florian
    Habe eben eure Erlebnisse im Iran gelesen, -spannend! Sara hätte euch sicherlich noch ganz viele Tipps in diesem Land 🤗
    Herzlich
    Gotti, Christine

    Antwort
    • 19. Februar 2022 um 10:06 Uhr
      Permalink

      Liebes Gotti
      Vielen Dank für deine Rückmeldung, wir haben uns sehr darüber gefreut. Gerne melde ich mich bei Sara.
      Alles Liebe

      Antwort
  • 16. Februar 2022 um 15:02 Uhr
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    Liebe Sarah und Flocke

    Den mutigen gehört die Welt heisst es
    Ich hätte da schon lange Aufgegeben
    Wäre froh meinen Jakobsweg zu beenden
    Alles Gute für eure weitere Reise
    Liebe Grüsse Werner

    Antwort
    • 19. Februar 2022 um 10:19 Uhr
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      Lieber Werner
      Vielen Dank für deine Worte, welche uns gefreut haben. Wir geniessen unglaublich viele schöne und bereichernde Momente auf unserer Reise. In den strengen Situationen werden auch wir mal müde. Zeit geben und Zuversicht sind in diesen Phasen wichtige Begleiter für uns. Wie du wohl gut von deinen Erfahrungen auf der Wanderung kennst, heisst es dann, Schritt für Schritt gehen, auch wenn dies bedeutet, mal ein paar Schritte zurück zu gehen.
      Liebe Grüsse

      Antwort
  • 15. Juni 2022 um 22:52 Uhr
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    Coole Seite! Viele tolle Tipps! Eigentlich habe ich gerade zum Soca Tal in Slowenien recherchiert und bin zufällig auf eurer Seite hängen geblieben, Erinnert mich an meine langen Autoreisen, nach Südafrika und in die Mongolei. Da sind wir 2017 auch durch den Iran gefahren, damals brauchte man kein Kennzeichen und keiner hatte dazu was gesagt. Nur die Autoversicherung und eine kleine Gebühr am Zoll und das wars, wenn man ein CdP hat. Und als mir aufgefallen ist, dass ich mehr bezahlt hab als eigentlich nötig, hab ich sogar den Touristenpreis zurück bekommen 😀

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    • 18. Juni 2022 um 13:06 Uhr
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      Lieber Matthias. Vielen Dank für deine schöne Rückmeldung. Es hat uns sehr gefreut, hat dich das Eine oder Andere auf unserer Seite angesprochen und zum Hängen bleiben animiert. Eine Autoreise nach Südafrika und der Mongolei – klingt sehr spannend! Schon spannend, wie sich Grenzübergänge verändern können. Bei der zweiten Einreise in Bandar Abbas war das Kennzeichen auch kein Thema. Mal schauen, ob sie dieses Kennzeichen vollständig einführen werden oder es wieder abgeschafft wird (was ich für alle Überlandreisenden hoffe :-)). Wir wünschen dir viel Vergnügen in Slowenien.

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