Datum: 14. Oktober – 16. Oktober 2021
Regen, Regen, Regen
Der Regen will nicht mehr stoppen. Wir sind an der Küste angekommen, nun ganz im Süden von Albanien in der Gegen von Ksamil. Trotz Dauerregen fühlt es sich hier anders an als im Inland. Es ist nicht alles grau, sondern es ist grau mit Sicht aufs Meer und dies fühlt sich freier an. Ich weiss, wir haben unglaublich viele Sonnentage seit unserer Reise und nun halt einmal einen strömenden Regen, aber ich freue mich trotzdem, wenn er wieder weg ist.
Die Schönheit der Strände in der Nebensaison
Habe ich im Internet gelesen, dass in der Hochsaison die Strände mit Menschen und Liegestühlen gefüllt sind und man sich am besten gleich einen Liegestuhl für die Ferienzeit mietet, treffen wir nun Ruhe und Verlassenheit an. Eingedeckt mit Nahrungsmitteln aus dem kleinen Market in Ksamil quartieren wir uns für die nächsten Tage etwas nördlich von Ksamil ein.
Plazhi i Pulëbardhës
Nach wie vor regnet es aus Strömen, doch der Wind hält sich in Grenzen. Wir stellen unsere Markise auf, um so auch mal nach draussen gehen zu können, ohne gleich durchnässt zu sein und unserer Interieur vor dem Wasser zu schützen, wenn wir die Schiebetüre öffnen. Einen guten Effekt hat der Regen doch noch. Wir haben nicht mehr sooo viel Wasser in unseren Tanks und so sammeln wir das Regenwasser in unserem Abwaschbecken. Trotz Regen und kühlen Temperaturen zaubert Flo eine leckere Lasagne für uns und irgendwann beruhigt sich das Wetter und der Regen lässt nach.
Zeit, unsere nahe Umgebung zu erkunden. Durch das in dieser Zeit verlassene Restaurant gelangen wir an den Strand. Das Meer ist unruhig, die Stimmung schön. Je mehr Licht kommt, desto mehr leuchtet das türkise Meerwasser. Nur kurz darauf erkunden noch vier weitere Personen dieses schöne Fleckchen, sie haben ihre Busse oben hingestellt, da sie nicht sicher waren, ob sie den steilen Weg nach dem Regen wieder hochkommen werden.
Am nächsten Tag gesellen sich Sämi und Sarah zu uns und wir beobachten die vorbeifahrenden Kreuzfahrtschiffe, welche im Dunkeln hell erleuchtet unterwegs sind. Und am nächsten Tag begrüsst uns die Sonne. Der Wind bläst aber die Sonnenstrahlen spornen die Idee an, nochmals einen Schwumm im Meer zu nehmen. Bei unserem Platz ist das Wasser nach wie vor wild, aber wir haben noch etwas weiter nördlicher einen weiteren Strand gesehen, vielleicht ist es da einfacher ins Wasser zu gelangen.
Plazhi i Pasqyrave
Sämi fährt direkt zum Strand, Sarah erkundet Ksamil mit dem Fahrrad und Flo und ich finden schnell einen Ort, um die Wassertänke aufzufüllen. Am Strand wieder vereint, geht es ab ins Meer. Die Wellen sind auch hier gross und wir studieren die Intervalle, um den Moment zu erwischen, ins Wasser zu kommen: Wow, wie schön nochmals im Meer zu baden, wir wissen ja nie, wie lange wir dies noch können. Noch ist die Wassertemperatur angenehm. Ich drehe mich um und sehe ein Intervall von doch ziemlich grossen Wellen auf mich zu kommen. Es gibt nur eine Lösung: Unten durchtauchen und einen ruhigen Moment erwischen, um wieder an „Land zu gehen“.
Tschüss Albanien
Nach einem Monat Albanien ist nun der Moment gekommen, Tschüss zu sagen. Der Entschluss steht: morgen werden wir Albanien verlassen und in Griechenland einreisen. Ich merke, wie ich wehmütig werde, wie oft, wenn etwas zu Ende geht und gleichzeitig gespannt bin, was auf uns zu kommt. Fleissig füllen wir das PLF-Formular aus und sitzen eine Weile an unseren Geräten, müssen doch einige Infos notiert werden.
Die Zeit in Albanien hat uns beiden sehr gut gefallen. Herzliche Menschen und vielfältige Umgebung haben uns in diesem Land begrüsst und uns sehr wohl fühlen lassen. Unsere geplanten Wanderungen konnten wir zu erst aus gesundheitlichen und dann aus wettertechnischen Gründen nicht umsetzen, dafür haben wir mit unserem Mitsu diverse abgelegene Ort erkundet und unser Können im Fahren von etwas herausfordernden Strecken gestärkt. Dies ermöglichte uns die unterschiedlichsten Landschaften zu sehen und wir haben das Gefühl gehabt, wir hätten ein riesiges Land bereist, dabei sind wir oft nur wenige Kilometer gefahren, aber seeeehr langsam. Die Geschichte des Landes ist komplex und hat berührt. Wir hoffen, dass sich das Abfallthema irgendwie verändert, um die Schönheit der Natur zu bewahren, sehen aber momentan da noch sehr viel Arbeit…
Die vier Wochen Albanien waren auch eine Zeit des Wiedersehens: Wir bekamen Besuch von Judith und genossen die gemeinsame Entdeckungstour, ich nahm zwei meiner liebsten Freundinnen gedanklich an viele Orte mit, waren wir vor genau zwei Jahren im Süden Albaniens zusammen unterwegs, Sarah und Sämi haben uns hier eingeholt und gemeinsam sind wir schon etwas cool mit unseren beiden farbigen Bussen ;-).
Übernachtungsorte: 14.-15.10. Umgebung Pulëbardhës Strand / 16.10. Umgebung Pasqyrave Strand