Kroatien, Krk

Datum: 25. – 28. Juli 2021

Auf dem Weg zur Insel Krk

Von Labin fahren wir an der Küste entlang über Rijeka zur Insel Krk. Der Streckenabschnitt wiederspiegelt ein bisschen unsere bisherige Zeit an der kroatischen Küste in der Hauptsaison: Schöne Aussichten auf verschiedene Inseln, strahlende Sonne, überfüllte Strände, kristallklares Wasser, einsame Buchten, gefüllte Parkplätze, … – ein Mixe von allem. Der Abschnitt zwischen Labin und bis etwa Höhe Mošćenička Draga auf der D66 gefällt mir gut. Möglicherweise verstecken sich an verschiedenen Orten Buchten und Bademöglichkeiten, an welche man zu Fuss gelangt. Hinweise dafür geben mir die parkierten Autos dem Weg entlang. Nach Mošćenička Draga bis und mit Rijeka ist die Hochsaison gut sichtbar, dort wo ich an die Badeplätze sehe. Viele Menschen und Hüpfburgen. Dann geht es durch Rijeka weiter durch die Industriezone bis wir an den Brückenanfang kommen, welche das Festland mit der Insel Krk verbindet. Die Brücke ist nicht mehr mautpflichtig.

Die gesamte Fahrt haben wir immer die Fenster geöffnet, besitzen wir ja keine Klimaanlage in unserem „Mitsu“. Auf dieser Fahrt ist es wohl eher psychologisch als wirkungsvoll. Unsere Thermometer zeigt fast die gleiche Innen- und Aussentemperatur an.

Alltagsthemen wie Schlafen, Duschen und Wasser

Auf der Insel Krk hat es in der Hauptsaison nicht viele Möglichkeiten zum Wildcampen, um so erstaunlicher wie unkompliziert und unproblematisch das Wildcampen in der Umgebung Plaža Rudine sich darstellt. Zum Baden ist der Untergrund zwar etwas schlammig, was mich etwas ekelt, aber auch nur, weil ich nun so verwöhnt bin von dem kristallklaren Wasser an den Badeplätzen. Doch als Morgendusche ist der Schwumm auch hier schön und erfrischend. Am Morgen ist es nicht ungewöhnlich, wenn eine Kuh neugierig in den Van schaut nachdem sie unseren Vorplatz abgegrast hat. Und so wird dieser Ort schlussendlich meist der Ort, an welchem wir übernachten und „Kuhplatz“ getauft haben. Von den vier Nächten auf Krk verbringen wir drei Nächte an diesem Platz, einmal nutzen wir einen Platz etwas höher mit Aussicht auf dir Region um Punat.

Auf der Insel Krk lerne ich weiter, dass Marinas (Häfen) Möglichkeiten für eine Dusche sein können. Mit dem Meer haben wir mehrmals täglich unsere Dusche. Trotzdem hat es gut getan, mal wieder mit Shampoo und ohne Salz die Haare zu spülen, aber das reicht nun auch wieder für lange Zeit „nur“ mit Meerwasser.

Das Auffüllen unserer Trinkwassertänke ist nach wie vor einfach, haben die Tankstelle weiterhin „Voda“-Stellen.

Westen: Malinska und Umgebung

Eigentlich wollten wir die Buchten auf der Halbinsel bei der Ortschaft Krk erkunden. Leider ist die Schranke in dieses Gebiet begrenzt auf die Höhe von 2.1m. Mit unserem Dachgarten beträgt unsere Höhe etwa 2.3m. Parkplatzsuche könnte sich nach der Mittagszeit auch eher schwierig gestalten (dann könnten wir zu Fuss in das Gebiet), weshalb wir kurzerhand entscheiden, eine Bucht eher westlich der Insel anzufahren.

Bucht „Beach sv. Juraj“

Die Fahrt geht zum Ort Vrh und dort an die Bucht „Beach sv. Juraj“. Wir sind nicht die einzigen, es hat doch einige Boote die angelegt haben und einen Fussweg, entdecken wir nicht. Aber für etwas baden und schnorcheln passt es. Und wir bekommen Besuch. Freunde von mir sind heute auch auf der Insel Krk eingetroffen und gesellen sich zu uns.

Nachtessen in Malinska im „Marina Club“

Gemeinsam geht es zum Nachtessen in Malinska. Wir haben den Ort schon auf beide Seiten fast abgelaufen ohne ein Restaurant gesichtet zu haben, welches uns vollständig überzeugt hat, als wir gegen Schluss an das Restaurant „Marina Club“ laufen. Der lange Grill hat unsere Aufmerksamkeit geweckt. Das Abendessen hier stellte sich als wahren Genuss dar, auch wenn von uns vier drei vegetarisch essen. Der vegetarische Grillteller besteht aus verschiedenen gegrilltem Gemüse mit unterschiedlichen Gewürzen. Flo gestaltet für uns alle noch ein kleines kulinarisches Abenteuer, hat er doch Oktopus zum probieren bestellt, was uns alle etwas Überwindung zum Probieren dieses Salates kostete. Der Gastgeber witzelt immer wieder mit seinen Gästen und spendiert allen zum Schluss Hausschnäpse. Bei unserem Tisch angekommen äussern zwei von uns, keinen Schnaps zu nehmen, da noch eine Autofahrt bevor stehe. Ach, ein Schnäpschen nach dem Essen sei kein Problem und sollte die Polizei uns doch stoppen, können wir sagen, wir hätten dort gegessen und dann sei alles in Ordnung. Trotzdem, mehr als eines nehmen die Autofahrenden nicht, die anderen beiden erhalten zwei Schnäpse nacheinander.

Vielen Dank euch beiden für den schönen gemeinsamen Nachmittag und Abend. Wir wünschen euch eine tolle Weiterreise und Entdecken!

Osten: Vrbnik

Das auf einem steilabfallende Küstenfels gebauten Ort „Vrbnik“ zeigt erneut ein schönes Altstädchen, in welchem wir gemütlich schlendern und die alten Bauten bewundern können.

Weiter möchte ich noch ein Bild eines Strandes auf der Ostseite zeigen, obwohl wir selbst nicht dort baden waren. Und zwar um ein bisschen die Verschiedenartigkeit der Inselseiten zu verdeutlichen, obwohl auch wir nur ausgewählte Ausschnitte kennengelernt haben. Vom Auto aus sehen wir, wie die Leute sich mit schwarzem Schlamm einreiben. Dieser Schlamm sei anscheinend heilsam und helfe dadurch sowohl für gute Haut wie gegen gewisse Erkrankungen.

Süden: Stara Baška und Baška

Mit Fahrt Richtung Süden der Insel verändert sich die Landschaft auf der Insel. Die Umgebung wird karger, mir gefällt diese Gegend sehr gut.

Stara Baška: Fahrt und Surbova-Bucht

Schon der Streckenabschnitt von Punat nach Stara Baška bietet malerische Ausblicke. In Stara Baška werden die Strassen sehr schmal. Wir fahren nach dem Dorf noch etwas weiter bis wir beim Parkplatz beim „Beach Zala Stara Baška“ ankommen (Parkgebühr in der Hochsaison 5 Kuna/Stunde). Von dort gehen wir noch etwa 10 Minuten zu Fuss und erreichen die Surbova-Bucht. Mir gefällt es hier so gut, dass wir gleich an zwei Tagen hier Zeit verbringen.

Stara Baška: Schnorcheln an der Surbova-Bucht

Das Wasser ist erneut kristallklar. Wieder tummeln sich extrem viele Fische im Wasser und sogar Seesterne findet man hier. Dafür musste Flo aber bis auf geschätzte 6 Meter runter tauchen. Ansonsten finden sich die üblichen Fische und Krabben wie bereits zuvor an den anderen Orten. Das Schnorcheln im klaren Wasser ist einfach toll. Während Flo gefühlt Stunden im Wasser auf Entdeckungstour gehen kann, begrenzt mein Wärmeempfinden trotz 25 Grad warmen Wasser meine Schnorchelausflüge.

Baška: Mjesečev plato

Die karge Landschaft fasziniert mich und ich möchte mehr entdecken. in der Umgebung Baška finde ich einige Wanderwege. Aber wie schon bekannt, es ist Hochsommer und heiss. Früh aufstehen und erst gegen Abend wieder zurück wandern wäre eine Möglichkeit. Ganz überzeugt uns auch diese Idee zur jetzigen Jahreszeit nicht. Plötzlich sehe ich, dass ein kleines Strässchen in die Gegend „Mjesečev plato“ führt und wir beschliessen, uns dies genauer anzuschauen. Wir kommen an eine Schranke. Wir übersetzen den Text des Schildes: Fahren auf eigene Gefahr. Die Schranke lässt sich öffnen und so starten wir unsere Reise. Die kleine Strasse ist zu Beginn geteert und dann eine normale schmale Schotterpiste. Wenn es so weiter geht, sollte es kein Problem sein, bis an den markierten Punkt zu fahren und dann dort zu Fuss weiter zu gehen. Plötzlich kommt uns ein kleines Auto entgegen mit einem Mann. Er zeigt uns ein Schloss und wir gehen davon aus, dass er uns sagen möchte, dass wir da nicht weiterfahren können. Da keine sprachliche Verständigung möglich ist, um mehr zu erfahren, drehen wir um und lassen diesen Plan fallen. Er folgt uns in seinem Auto und als wir die Schranke passiert haben, schliesst er sie mit dem Schloss ab.

Baška: Beach Vreženica

Durch unseren versuchten Ausflug „Mjesečev plato“ ist Mittagszeit, als wir Baška erreichen. Oje, unsere Erfahrung ist mittlerweile, dass es ungünstig ist, wenn wir in der Mittagszeit irgendwo ankommen, da Hitze und Hunger einem doch etwas erschöpft und ungeduldig machen können.

Die Preise für Parkplätze hier sind höher als an den anderen Orten (Hochsaison 7 bis 10 Kuna / Stunde). Wir haben Glück und finden einen freien Parkplatz beim Parkplatz Oleander – Optimal für unsere Wanderung an den „Beach Vreženica“. Jedenfalls dachte ich dies, denn als ich beim Parkwächter nachfrage, ob es möglich sei von hier aus zu Fuss zum Strand „Beach Vreženica“ zu gehen, bejaht er dies, jedoch sei folgendes wichtig zu wissen: Wenn wir nun den geplanten direkten Weg nehmen, führt dies durch das Gelände des FKK Camps, wodurch wir möglicherweise eine Gebühr von 30 Kuna / Person (etwa CHF 4.50) bezahlen müssten. Es gibt aber die Möglichkeit, oberhalb des FKK Camps durchzugehen, er wisse jedoch leider die Parkmöglichkeiten nicht.

Flo und ich gehen schnell die Kosten grob durch. Mit Parkgebühr und den FFK-Gebühr würde uns dieser Ausflug etwa CHF 15 kosten. Eigentlich wollten wir einfach etwas Baden gehen und nun müssen wir doch noch planen, ob zu Fuss, wenn ja, welche Strecke oder sollen wir doch schauen, ob es ein Boottaxi gibt? Die Sonne glüht, die Hitze drückt, der Magen knurrt. Wir müssen dringend ins Wasser 😉 Ich bedanke mich beim freundlichen und hilfsbereiten Parkwächter. Wir fahren zum Eingang des FKK Camps, dort kann man nicht parken. Die näheren Parkplätze sind schon voll, ist ja auch schon nach dem Mittag. Es hat weitere grosse Parkfelder im Ort, dies würde jedoch unsere Gehzeit nochmals um mindestens 30 Minuten verlängern. Dies klingt nicht nach viel, aber die Sonne scheint erbarmungslos auf uns nieder.

Und so entscheiden wir uns um und geniessen nochmals gemütliche Badezeit an der Surbova-Bucht. Zu erst bin ich etwas enttäuscht, dass es gerade nicht so unkompliziert funktioniert, wie ich mir dies vorgestellt habe, merke aber als ich abgekühlt bin vom Wasser, dass es nicht weiter schlimm ist. Wenn ich unbedingt noch gehen möchte, würden wir am nächsten Tag einfach am Morgen hinfahren und hätten ja dann schon alle nötigen Infos bezüglich Parkmöglichkeiten, Gehzeit, usw. Ich glaube, Baškas Umgebung würde mir gefallen, jedoch lieber neben der Hauptsaison und mit etwas milderen Temperaturen. Vielleicht irgendwann mal.

Der Aufenthalt auf der Insel Krk hat uns einen weiteren spannenden Einblick von Kroatien gezeigt. Trotz der Vielfältigkeit und der Möglichkeiten von Kroatien haben wir in dieser Zeit endgültig beschlossen, das Land doch schon zu verlassen. Wir sind zwar jetzt zunehmend geübter, passende Übernachtungsplätze sowohl wild wie auf Campings zu finden und ruhigere Strände zu entdecken und zu geniessen, trotzdem ist für uns die Kombination von vielen Ferientouristen, vollen Parksituationen und grosser Hitze eine zu strenge und ermüdende Kombination. Wir könnten uns an einem Ort einrichten und einfach geniessen, aber wir haben beide einen inneren Drang, zu entdecken und da würde sich wohl ein anderer Zeitpunkt in Kroatien besser anbieten. Wir haben keinen Stress, das Land zu verlassen mit dem kristallklaren Wasser, den schönen Panoramen und der Sonne, aber unsere Route geht nun klar Richtung Bosnien und Herzegowina.

Übernachtungsorte: 25.-26.07 Umgebung Plaža Rudine / 27.07. Umgebung Punat / 28.07. Umgebung Plaža Rudine

2 Gedanken zu „Kroatien, Krk

  • 15. August 2021 um 00:30 Uhr
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    Geteiltes Leid ist halbes Leid:
    schon lustig so detailliert lesen zu können, dass Ihr euch mit ähnlichen „Van-Life“-Problemchen umschlagen müsst 😀
    Ganz ehrlich, nach deinen Schilderungen gelüstet es uns nun auch ein wenig nach Süden und warmes Meer – so als Abwechslung zum doch recht kühlen Norden. Wenn wir uns sputen, erspähen wir beim Schnorcheln sicher auch noch Spongebob und Patrick… Thaddäus hingegen habt Ihr ja schon verspeist… :,D

    So, nach euren super YouTube-Videos war dies die perfekte Abendlektüre! Liebe Grüsse aus Oslo

    Heute ist nicht alle Tage, wir kommen wieder, keine Frage.

    Antwort
    • 8. September 2021 um 11:41 Uhr
      Permalink

      Hallo zusammen
      Ja, ich denke das geht fast allen gleich. Schlussendlich brauchen alle Wasser, Stellplätze, Duschen usw.
      Mit der Zeit wird man aber immer besser darin 🙂

      Antwort

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